Mehr oder weniger zufällig habe ich in die beiden Kompilationsalben The Journey Part1 und Part2 der Kinks im Frühsommer 2025 reingehört und plötzlich hat es bei mir wieder Klick gemacht. Das Interesse an dieser bei mir fast vergessenen Band, deren große 60er Jahre-Hits mich damals musikalisch begleitet haben, war wieder da. Während des letzten Campingurlaubs im Juli 2025 haben meine Frau und ich sehr viel Musik der Kinks von den beiden oben genannten Alben gehört. Das hat meine Neugierde auf das Gesamtwerk der Band dann noch einmal gesteigert. Es fühlt sich fast so an, als wenn man eine fast vergessene „musikalische Jugendliebe“ wiedertrifft.
Gesehen und gehört habe ich die Kinks 1972 auf dem legendären Festival in Germersheim 1972. Ein Auftritt, der in meiner Erinnerung geblieben ist. Ein vermeintlich betrunkener Ray Davis im hellen Sakko auf der Bühne. Die Hälfte des Publikums hat gepfiffen, die andere Hälfte fand es vielleicht gut. Das Outfit, der uninspirierte Beitrag und das Gehabe von Ray Davis & Co. trafen nicht den damaligen Zeitgeist. So weit so gut. Das alles ist lange her. Ihr Auftritt im Rockpalast 1982 in Essen war dann 10 Jahre später wesentlich besser. Jetzt, im Sommer 2025, genieße ich einige remasterten CD-Alben und ausgewählte Vinyl-Alben der Band mit einer ganz anderen musikalischen Sichtweise als damals in den frühen 1970er Jahren.
Um es kurz zu machen: Die Kinks, mit Ray Davis als Mastermind, hatten meines Erachtens ihre große Zeit in den 1960er Jahren und haben in dieser Periode ihres Schaffens einige hervorragende Alben herausgebracht. Dazu weiter unten mehr.
Meine Vinyl Alben von den Kinks
Meine CD Alben von den Kinks

London 1985: Zu Besuch im PRT Studio mit meinen Freunden Herbert und Martyn. Ein Erlebnis. PRT war der Nachfolger von PYE-Records, mit denen die Kinks in den 1960er Jahren einen Platten-Vertrag hatten.
Ich habe „ChatGpt“ die Frage gestellt; „welches Album gilt als das Beste der Band The Kinks“
Die Antwort lautete:
„Viele Kritiker und Fans halten „The Kinks Are the Village Green Preservation Society“ (1968) für das beste und zugleich wichtigste Album der Band.
Es gilt als künstlerischer Höhepunkt von Ray Davies’ Songwriting: ein Konzeptalbum, das britische Kultur, Nostalgie, Alltagsbeobachtungen und subtile Gesellschaftskritik in poetische, teils ironische Texte verpackt. Obwohl es bei Erscheinen kommerziell kein großer Erfolg war, hat es später Kultstatus erlangt und wird oft in Listen der besten Alben aller Zeiten genannt (z. B. von Rolling Stone, Mojo oder NME).
Andere stark beachtete Kinks-Alben sind:
- „Something Else by The Kinks“ (1967) – enthält Klassiker wie Waterloo Sunset
- „Arthur (Or the Decline and Fall of the British Empire)“ (1969) – ein weiteres hochgelobtes Konzeptalbum
- „Lola Versus Powerman and the Moneygoround, Part One“ (1970) – bekannt u. a. durch den Hit Lola
Kurz: Das „beste“ Album wird fast immer „Village Green Preservation Society“ genannt, auch wenn es je nach Geschmack Konkurrenz von „Something Else“ oder „Arthur“ gibt.
Möchtest du, dass ich dir die bestbewerteten Kinks-Alben in einem Ranking nach Kritikerumfragen und Musikmagazinen zusammenstelle?“
Meine Antwort war ja!
Hier ist ein sorgfältig zusammengestelltes Ranking der besten Alben von The Kinks, basierend auf Kritikerlisten, Musiksucht-Umfragen und Fan-Diskussionen:
Kritiker-Rankings & professionelle Listen
1. The Kinks Are the Village Green Preservation Society (1968)
Zweifellos wird dieses Album häufig als ihr größtes Werk betrachtet:
- Es gilt als Meilenstein des britischen Gitarrenpops und inspirierte Bands wie Oasis, Blur, XTC und Madness (Wikipedia).
- Rolling Stone listete es mehrfach unter den „500 Greatest Albums of All Time“, zuletzt höher eingestuft in den Revisionen (Wikipedia).
- In Pitchforks besten 1960er-Alben liegt es ebenfalls weit oben (Wikipedia).
2. Arthur (Or the Decline and Fall of the British Empire) (1969)
Ein ambitioniertes Konzeptalbum, das in den USA begeistert aufgenommen wurde:
- Rolling Stone bezeichnete es als „Meisterwerk auf jeder Ebene“ und „die größte britische Platte von 1969“ (Wikipedia).
- AllMusic nennt es „eines der effektivsten Konzeptalben der Rockgeschichte“ (Wikipedia).
- Auch Vinylradar hebt die erzählerische Kraft besonders hervor (albumsranked.com).
3. Something Else by The Kinks (1967)
- Bereits bei seiner Veröffentlichung lobte Rolling Stone Humor, Ironie und Perzeption – „das beste Album, das die Kinks bis dahin gemacht haben“ (Wikipedia).
- Es ist regelmäßig unter den „500 Greatest Albums of All Time“ vertreten – zuletzt Platz 478 in der 2020-Liste (Wikipedia).
4. Lola Versus Powerman and the Moneygoround (Part One) (1970)
Ein satirisches Konzeptalbum über die Musikindustrie:
- Kritisch und kommerziell erfolgreich, u. a. mit dem Hit „Lola“ und „Apeman“ (vinylradar.com, albumsranked.com).
- Vinylradar zählt es zu den Top-3 Kinks-Alben (vinylradar.com).
5. Face to Face (1966)
Das erste vollständige Ray-Davies-Songwriting-Album:
- Rolling Stone und Vinyl-Me-Please loben seine soziale Schärfe, musikalische Vielfalt und künstlerische Reife (Rolling Stone, Vinyl Me, Please).
Fans & Community Perspektiven
- In einem Reddit-Thread schlagen Fans vor:
“Arthur is the best album they made” – einige dagegen finden Village Green „konsequent, Arthur hat die höheren Höhepunkte“ (Reddit).
Ein anderer Kommentar:
„Lola is second for me with Arthur close behind.” (Reddit) - In einem weiteren Ranking von Fans:
- Arthur
- Lola Versus Powerman
- Village Green
- Everybody’s In Show-Biz (Reddit)
- Einige Fans betonen die Ära 1966–1970 als Höhepunkt der Band:
„Face to Face, Something Else, Village Green, Arthur und Lola“ (Reddit).
Übersicht – Top-Alben im Ranking
Rang | Album | Jahr | Warum besonders |
---|---|---|---|
1 | Village Green Preservation Society | 1968 | Kultstatus, tiefgreifender Einfluss auf Britpop & britischen Pop insgesamt |
2 | Arthur (…British Empire) | 1969 | Konzeptalbum-Meisterwerk, emotional dicht, künstlerisch hochgelobt |
3 | Something Else by The Kinks | 1967 | Ironisch, lyrisch fein, solide Songs, zunehmend anerkannt |
4 | Lola Versus Powerman… | 1970 | Satirisch, energiegeladen, enthält Klassiker wie „Lola“ |
5 | Face to Face | 1966 | Schritt weg vom Riff-Rock hin zu raffinierterem Songwriting |
6 | Muswell Hillbillies, Everybody’s in Show-Biz etc. | frühere 70er | Lokal gefeiert, aber meist darunter in Gesamt-Rankings |
Fazit
Village Green gilt weithin als ihr herausragendstes Album – als kultureller Meilenstein mit nachhaltigem Einfluss. Doch Arthur und Something Else kommen ihm dicht auf den Fersen, jeweils mit starken Argumenten in Hinsicht auf Konzept und Songqualität. Lola Versus Powerman und Face to Face zeigen die kreative Bandbreite der Gruppe eindrucksvoll.
Welche Alben der Kinks waren später erfolgreich?
Die Kinks hatten ihre große kreative Blütezeit in den 1960er Jahren, aber erst später – besonders in den 70ern und 80ern – erreichten sie in den USA eine breitere kommerzielle Anerkennung.
Spätere erfolgreiche Kinks-Alben
Muswell Hillbillies (1971)
- Erstes Album bei RCA, gefeiert für den Mix aus Rock, Country und britischem Humor.
- Kein großer Hit in UK, aber in den USA später als Kultklassiker anerkannt.
Sleepwalker (1977)
- Markierte den Beginn ihrer „Arista Records“-Phase.
- Ging in den USA in die Top 30 (Billboard 200).
- Songs wie „Life on the Road“ und „Sleepwalker“ wurden Radio-Favoriten.
Misfits (1978)
- Enthielt den beliebten Song „A Rock ’n’ Roll Fantasy“ (US-Top-40).
- Album selbst erreichte Platz 40 in den US-Charts.
Low Budget (1979)
- Einer ihrer größten kommerziellen Erfolge in den USA.
- Platz 11 in den Billboard 200 (höchste Chartplatzierung bis dahin).
- Starke Verkäufe, unterstützt von einer erfolgreichen US-Tour.
Give the People What They Want (1981)
- Enthielt „Destroyer“, ein US-Radiohit.
- Album erreichte Platz 15 in den Billboard-Charts.
State of Confusion (1983)
- Beinhaltete „Come Dancing“, ihre letzte große Single (Top-10 in den USA und UK).
- Das Album selbst schaffte es in die US-Top 20.
Word of Mouth (1984)
- Bekannte Single: „Do It Again“ (MTV-Favorit).
- Kommerziell schwächer als die Vorgänger, aber immer noch erfolgreich in den USA.
Fazit
- In den 60ern: Künstlerisch stark, kommerziell aber oft schwächer als Beatles oder Stones.
- In den 70ern & 80ern: Größerer kommerzieller Erfolg, besonders in den USA mit Sleepwalker, Low Budget, Give the People What They Want und State of Confusion.
- „Come Dancing“ (1983) war ihr letzter richtig großer Hit weltweit.
Willst du, dass ich dir eine Timeline mit ihren erfolgreichsten Singles & Alben nach Jahrzehnten zusammenstelle – quasi eine Übersicht, wann die Kinks künstlerisch und wann kommerziell am erfolgreichsten waren?
Ich habe ChatGPT dann noch die Frage gestellt: „kann man Ray Davis mit Bob Dylan vergleichen“
Die Antwort:
Ein spannender Gedanke!
Man kann Ray Davies (The Kinks) und Bob Dylan durchaus vergleichen, aber es kommt darauf an, in welchem Kontext:
Gemeinsamkeiten:
- Songwriting-Kraft: Beide gelten als herausragende Songwriter, die weit über konventionelle Pop- oder Rocktexte hinausgingen.
- Zeitgeist-Chronisten: Dylan in den USA und Davies in Großbritannien haben ihre Gesellschaften scharf beobachtet und in Songs porträtiert. Dylan mit politischen, existenziellen und poetischen Texten, Davies mit oft satirischen, ironischen und alltagsnahen Beobachtungen.
- Einfluss: Beide haben ganze Generationen von Musiker:innen geprägt – Dylan eher in Richtung Folkrock, Singer-Songwriter, Protestsongs; Davies in Richtung Britpop, Konzeptalben, sozialkritischer Rock.
Unterschiede:
- Stil & Sprache: Dylan tendiert zu einer symbolischen, metaphorischen Sprache mit biblischen und literarischen Anklängen. Davies ist meist bodenständiger, mit humorvollem, oft ironischem Blick auf das „kleine Leben“ (Vorstädte, Familie, Klassenunterschiede).
- Bühnenpersona: Dylan stilisierte sich gern als rätselhafter Poet oder Prophet. Davies dagegen wirkt wie ein scharfer Beobachter des Alltags, manchmal fast wie ein literarischer Satiriker im Pop-Format.
- Musikalischer Rahmen: Dylan ist stark vom Folk und Blues geprägt, während Davies sich mitten im britischen Beat- und Rockkontext bewegte und später sehr englische Stilelemente (Music Hall, Chanson, Folk) einarbeitete.
Manche Musikjournalisten sagen: Dylan war Amerikas literarische Stimme, Davies die Englands.
Dylan schrieb Hymnen wie „Blowin’ in the Wind“; Davies Lieder wie „Waterloo Sunset“ oder „Dead End Street“, die fast wie Kurzgeschichten wirken.
Willst du, dass ich dir mal ein konkretes Beispiel nebeneinanderstelle – etwa ein Dylan-Song und ein Davies-Song, die ähnliche Themen behandeln, aber ganz unterschiedlich klingen?
Ja!
Super! Dann nehme ich zwei Beispiele, die sich gut gegenüberstellen lassen:
Bob Dylan – „Like a Rolling Stone“ (1965)
- Thema: Entfremdung, Verlust von Status, Identitätskrise.
- Stil: Wütend, hymnisch, mit einem Strom aus Bildern und Metaphern.
- Perspektive: Dylan spricht eine „du“-Figur an, die vom hohen Ross gefallen ist – ein universelles Bild für Freiheit, aber auch für Orientierungslosigkeit.
Beispielhafte Wirkung: Die Sprache ist groß, fast biblisch, überhöht – es geht um existenzielle Fragen.
The Kinks / Ray Davies – „Dead End Street“ (1966)
- Thema: Soziale Misere, Armut, Alltagsrealität in England.
- Stil: Ironisch, fast lakonisch, mit bitterem Humor.
- Perspektive: Eine „wir“-Stimme beschreibt das Leben in einer Sackgasse, wortwörtlich und metaphorisch – das kleine, graue Leben in der Vorstadt.
Beispielhafte Wirkung: Der Text ist konkret, greifbar, beinahe journalistisch – Davies zeigt Milieu und Menschen, statt große Metaphern aufzubauen.
Vergleich
- Dylan: Universelle Mythen, poetisch, vielschichtig, weltumspannend.
- Davies: Präzise Momentaufnahmen, sozialkritisch, humorvoll, sehr britisch.
Beide schreiben über Entfremdung und das Scheitern, aber während Dylan es als „menschliches Drama“ im ganz großen Maßstab aufzieht, zoomt Davies auf eine kleine Straße, eine konkrete Familie, einen Nachbarn.
Man könnte also sagen:
- Dylan schreibt wie ein moderner Prophet.
- Davies wie ein satirischer Romancier des Alltags.
Soll ich dir noch ein zweites Song-Paar heraussuchen, z. B. zu „Heimat/Identität“ – da gäbe es spannende Parallelen zwischen Dylans „Desolation Row“ und Davies’ „Waterloo Sunset“?
Ja!
Perfekt – dann schauen wir uns die zweite Gegenüberstellung an:
Bob Dylan – „Desolation Row“ (1965)
- Thema: Eine surreale Stadtlandschaft, voller Außenseiter, Freaks und apokalyptischer Bilder.
- Stil: Über elf Minuten poetische Collage; mythische Figuren (Cinderella, Einstein, Ophelia) tauchen auf, es ist ein Mosaik aus Symbolen.
- Wirkung: Dylan erschafft eine universelle, mythische Straße – ein Ort, an dem die ganze moderne Welt in grotesker Form zusammenkommt.
The Kinks / Ray Davies – „Waterloo Sunset“ (1967)
- Thema: Ein stiller, persönlicher Blick auf das Leben in London, gesehen vom Ufer der Themse.
- Stil: Zart, intim, fast impressionistisch; es geht um kleine Szenen – zwei junge Liebende, die an der Waterloo Station vorbeiziehen.
- Wirkung: Davies malt ein konkretes, alltägliches Bild, das gleichzeitig universell wirkt, weil es Wärme, Einsamkeit und Schönheit verbindet.
Vergleich
- Dylan: „Desolation Row“ ist wie ein apokalyptischer Roman in Versen – surreal, überladen, voller gesellschaftlicher Anspielungen.
- Davies: „Waterloo Sunset“ ist wie ein kurzer Romanabsatz oder ein Gemälde – präzise, einfach, aber voller Emotionen.
Während Dylan die Straße als Symbol für Weltuntergang und Chaos beschreibt, nimmt Davies eine reale Londoner Straße und macht sie zum Symbol für Zuflucht, Schönheit und Zugehörigkeit.
Man könnte sagen:
- Dylan zeigt die „Straße“ als Alptraum.
- Davies zeigt die „Straße“ als Trost.
Soll ich dir das Ganze mal tabellarisch gegenüberstellen (Thema, Stil, Wirkung) – so wie ein kleiner Vergleich auf einen Blick?
Ja!
Hier eine übersichtliche Tabelle für dich:
Song | Thema | Stil | Wirkung | Symbolik der „Straße“ |
---|---|---|---|---|
Bob Dylan – „Desolation Row“ (1965) | Surreale Stadtlandschaft, Außenseiter, Untergangsstimmung | Langer, poetischer Bilderstrom, mythisch, grotesk | Apokalyptische Allegorie auf die moderne Welt | Die Straße als Chaos, Alptraum, Untergang |
Ray Davies / The Kinks – „Waterloo Sunset“ (1967) | Londoner Alltag, zwei Liebende, persönlicher Rückzugsort | Zart, intim, konkret, fast impressionistisch | Wärme, Schönheit im Alltäglichen, leiser Trost | Die Straße als Zuflucht, Schönheit, Heimat |
Kurz gesagt: Dylan macht die Straße zu einem Symbol für Weltuntergang und Sinnsuche, Davies für Nähe und menschliche Wärme.
Willst du, dass ich dir auch einen direkten Einfluss-Vergleich skizziere – also wie Dylan spätere Singer-Songwriter geprägt hat und wie Davies die britische Popkultur bis hin zu Britpop beeinflusst hat?
Ja!
Sehr gerne – hier der Einfluss-Vergleich:
Bob Dylan – Einfluss
- Singer-Songwriter-Bewegung: Er gilt als Schlüsselfigur für die Idee, dass Pop- und Rocktexte literarisch ernst genommen werden können.
- Politische Dimension: Seine frühen Protestsongs („Blowin’ in the Wind“, „The Times They Are A-Changin’“) inspirierten unzählige Musiker:innen (Joan Baez, Neil Young, Bruce Springsteen).
- Poetische Sprache im Rock: Bands wie The Byrds oder auch Jimi Hendrix übernahmen seine komplexen, bildhaften Texte.
- Globaler Einfluss: Dylan wurde zur Ikone über die USA hinaus – quasi der Archetyp des ernsthaften Singer-Songwriters.
Ray Davies – Einfluss
- Britpop & UK-Popkultur: Davies’ Alltagsszenen, sein ironischer Blick auf die britische Gesellschaft und sein unverkennbarer „Englishness“-Stil prägten Bands wie Blur, Oasis, Pulp, Arctic Monkeys.
- Konzeptalben & Miniaturen: Mit Alben wie The Kinks Are the Village Green Preservation Society oder Songs wie „Waterloo Sunset“ hat er eine Tradition des musikalischen „Kurzromans“ geschaffen.
- Sozialkritischer Humor: Seine Fähigkeit, Klassenthemen, Vorstädte und das britische Lebensgefühl in Musik zu verwandeln, wurde in UK fast so wichtig wie Dylans politische Stimme in den USA.
- Nationale Stimme: Während Dylan als Stimme Amerikas gilt, sehen viele Davies als die Stimme Englands der 60er/70er – ironisch, bittersüß, sehr lokal, aber universell nachvollziehbar.
Zusammenfassung
- Dylan = weltweiter Archetyp des poetischen, existenziellen Singer-Songwriters.
- Davies = nationaler Archetyp des sozialkritischen, ironischen Chronisten des Alltags.
Oder in einem Bild:
- Dylan = der Prophet mit Gitarre.
- Davies = der Romancier mit E-Gitarre.
Soll ich dir diesen Vergleich noch einmal in einer knackigen Grafik-Tabelle aufbereiten (z. B. „Dylan vs. Davies: Einfluss im Überblick“)?
Ja!
Hier eine kompakte Übersicht als Tabelle:
Kategorie | Bob Dylan | Ray Davies (The Kinks) |
---|---|---|
Rolle | Prophetischer Poet, gesellschaftliches Gewissen | Ironischer Chronist, Alltagsbeobachter |
Stil | Symbolisch, mythisch, metaphorisch | Konkrete Szenen, satirisch, britisch gefärbt |
Zentrale Themen | Freiheit, Identität, Politik, Existenz | Gesellschaft, Klasse, Vorstadt, Alltag |
Einfluss (USA/Global) | Singer-Songwriter-Bewegung, Protestsongs, Folkrock, literarischer Rock | Britpop, britische Popkultur, Konzeptalben, sozialkritischer Humor |
Nachfolger | Neil Young, Bruce Springsteen, Patti Smith, Leonard Cohen | Blur, Oasis, Pulp, Arctic Monkeys, Paul Weller |
Symbolik | Der Prophet mit Gitarre | Der Romancier mit E-Gitarre |
Damit hast du die beiden fast wie „zwei Seiten derselben Medaille“:
- Dylan = globaler Dichter der großen Fragen.
- Davies = nationaler Erzähler der kleinen Geschichten.
Willst du, dass ich auch ein paar Textzitate (kurze Zeilen, keine ganzen Strophen) nebeneinanderstelle, um den Stilunterschied noch deutlicher zu zeigen?
Ja!
Perfekt – dann schauen wir uns ein paar kurze Textzeilen an (nur kleine Ausschnitte, damit der Stil deutlich wird):
Bob Dylan – „Desolation Row“ (1965)
“At midnight all the agents and the superhuman crew…”
- Bildhaft, surreal, fast traumartig.
- Figuren wie aus Mythen oder Comics – abstrakte Collage.
Ray Davies / The Kinks – „Dead End Street“ (1966)
“What are we living for? Two-roomed apartment on the second floor.”
- Konkretes Detail, ganz nah am Alltag.
- Humorvoll-bittere Beobachtung statt Symbolflut.
Bob Dylan – „Like a Rolling Stone“ (1965)
“How does it feel… to be on your own, with no direction home?”
- Existenzielle Frage, groß und universell.
- Pathos und Wucht, auf „jeden“ übertragbar.
Ray Davies / The Kinks – „Waterloo Sunset“ (1967)
“Terry meets Julie, Waterloo Station, every Friday night.”
- Kleine Szene, fast filmisch.
- Intim, persönlich, eine Liebesminiatur im Großstadttrubel.
Unterschied auf den Punkt gebracht:
- Dylan: Abstrakt, mythisch, global – will „die Welt“ erklären.
- Davies: Konkrete Momentaufnahme, lokal, ironisch – will „eine Straße oder zwei Menschen“ beschreiben.
Es gibt zwei interessante Musiktalks über Ray Davis und die Kinks mit Peter Urban
Urban Pop – Musiktalk mit Peter Urban Ray Davies und die Kinks (1)
Urban Pop – Musiktalk mit Peter Urban Ray Davies und die Kinks (2)