Steve Winwood

Spencer Davis Group

Mein erster Zugang zu Steve Winwood waren wahrscheinlich die Hit-Singles „Keep on Running“ und „Somebody Help Me“ der Spencer Davis Group aus dem Jahr 1965 bzw. 1966. Steve Winwood war damals 17 Jahre alt: Seine Stimme klang allerdings mehr nach schwarzem „Rhythm-&-Blues“ bzw. nach „Soul“. Es macht aber m.E. gar keinen Sinn Steve Winwoods Stimme mit einer anderen zu vergleichen: seine Stimme ist einzigartig. Die gibt es kein zweites Mal. Zudem ist er ein virtuoser Instumentalist. Das betrifft sein Keyboardspiel genauso wie sein Gitarrenspiel. Steve Winwood verließ 1967 die Spencer Davis Group und gründete die Band Traffic.

2007 habe ich die Spencer Davis Group dann sehr spät aber doch noch auf der Osnabrücker Maiwoche live erleben dürfen. Mit Eddy Hardin, Miller Anderson und Colin Hotkinson waren bekannte Musiker vertreten. Spencer Davis war mehr der Namensgeber und hat mitgespielt. Es war aber ein gutes Konzert.

Steve Winwood habe ich noch später das erste Mal live erleben dürfen. 2010 in Hamburg, zusammen mit Eric Clapton, im Rahmen der Clapton & Winwood Tour. Es war ein grandioses Konzert mit zwei absolut gleichwertigen Solisten.

Spencer Davis Group, Compilation LP - Gimme Some Lovin´ von 1966

Spencer Davis Group, Compilation LP – Gimme Some Lovin´ von 1971

Das Best-of-Album der Spencer Davis Group „Gimme Some Lovin“ enthält eine Reihe der besten Aufnahmen der Gruppe und zeigt mit was für einer Musikalität Steve Winwood schon in sehr jungen Jahren gesegnet war. Die drei Balladen „When A Man Loves A Woman“, „Georgia On My Mind“ und „Together Till The End Of Time“ sind für mich musikalische Juwelen, die ihresgleichen suchen. Der größte Hit der Spencer Davis Group war für mich aber der Song mit der prägnanten Orgelphrase. Gimme Some Lovin´ erschien 1966 und wurde ein Welthit. 1967 erschien ein letzter größerer Hit der Gruppe: I’m a Man. Dieser Song wurde 1969 von der Gruppe Chicago (damals noch Chicago Transit Authority) gecovert und war eine beliebte Tanznummer in den ausklingenden 1960er Jahren.

Der nachfolgende Link führt zu einem Nachruf aus der Süddeutschen Zeitung anlässlich des Todes von Spencer Davis im Jahr 2020. Der bescheidenste Gitarrist der Rockgeschichte.

Traffic

Wie oben bereits erwähnt, gründete Steve Winwood nach seinem Ausscheiden bei der Spencer Davis Group 1967 die Band Traffic. Neben Steve Winwood gehörten Dave Mason (Gitarre, Gesang),  Chris Wood (Flöte Saxophon) und Jim Capaldi (Schlagzeug) zur Band.

Drei Alben der Band Traffic aus der Zeit 1967 - 1970

Drei Alben der Band Traffic aus der Zeit 1967 – 1971

Die erste Traffic-Formation löste sich 1969 wieder auf. Steve reformierte die Band 1971 erneut. In dieser Zeit entstand mit John Barleycorn Must Die das erfolgreichste Album der Band. 1974 löste sich die Band erneut auf. Im Jahr 1994 brachten Steve Winwood und Jim Capaldi mit Far from Home ein neues Traffic Album heraus. Ich finde dieses Album ganz hervorragend, da Jim Capaldi sich in der Zwischenzeit als Solokünstler durchaus einen Namen gemacht hatte und auf diesem Album zeigt, warum. Aber auch dieses Zwischenspiel wähnte nur kurz.


Blind Faith

Folgt man Claptons Biografie, entwickelte sich aus lockeren Sessions mit Steve Winwood eine Art musikalische Beziehung, ohne ernsthaft eine neue Band zu planen. Gewissermaßen „Just For Fun“, ohne irgendwelche Verpflichtungen. Ginger Baker tauchte dann irgendwann während so einer Session in Winwoods Haus auf und die kurze Blind Faith Geschichte nahm ihren Lauf. Clapton war eigentlich innerlich dagegen wieder mit Baker zusammenzuarbeiten, kommunizierte das allerdings nicht, da er unbedingt weiter mit Steve Winwood musizieren wollte. Steve Winwood hingegen war der Idee einer neuen Band mit Ginger Baker am Schlagzeug sehr zugetan, da er seine alte Band Traffic verlassen hatte. (siehe Eric Clapton2007: 113 f.Der Bassist Rick Grech von der britischen Band Family komplementierte diese neue Supergroup.

Am 7 Juni 1969 gab es im Londoner Hyde Park ein Free-Concert mit der neuen Gruppe vor  ca. 100.000 Menschen. Die Anlage war viel zu klein, der Sound war aus heutiger Sicht schlecht: Trotzdem ist dieses Konzert in die Geschichte der Rock Konzerte eingegangen. Es ging den Zuhörern damals wahrscheinlich auch gar nicht so sehr um ein perfektes Open Air Konzert, vielmehr verkörperte diese Art eines kostenlosen Rock Events etwas ganz Neues und Eigenes.

Das Plattencover des im August 1969 veröffentlichten Albums „Blind Faith“ sorgte auch wegen des außergewöhnlichen Covers für Diskussionsstoff. Es zeigte ein pubertierendes Mädchen mit nacktem Oberkörper und einem Modellflugzeug vor einem grünen Hügel und blauen Himmel im Hintergrund. In Amerika wurde es auch prompt verboten und durch ein anderes Cover ersetzt.

Solokarriere

Steve Winwood: Meine Alben

Steve Winwood: Alben aus der Zeit 1980 – 2008

Meine erste Vinyl-LP von Steve Winwood war das 1980 erschienene „Album Arc of a Diver“ auf dem er alle Instrumente selber spielt. Die LP „Back in the High Life“ habe ich entweder 1989 oder 1991 gebraucht in San Francisco gekauft. Später kamen diverse Winwood-Alben im CD-Format dazu. All diese Aufnahmen zeugen von der großen Musikalität und Kreativität dieses Ausnahmemusikers.


Eric Clapton – Steve Winwood, Hamburg, Juni 2010

Am Donnerstag, den 3. Juni 2010, fuhren meine Frau Doro und ich nach Hamburg, um zwei meiner absoluten Lieblingsmusiker zu sehen und zu hören: Eric Clapton und Steve Winwood zusammen in einem Konzert. Ein für im Nachhinein immer noch sehr beeindruckendes Rockkonzert zweier absolut ebenbürtiger Musiker! Der Sound war gut und Steve Winwood hat mich musikalisch sehr beeindruckt. Am Schlagzeug saß mit Steve Gadd zusätzlich ein absolutes Drummer-Schwergewicht. Die Doppel-CD von Eric Clapton und Steve Winwood Live from Madison Square Garden kann ich jedem nur wärmstens empfehlen. Das ist gute Musik pur.

Clapton/Winwood Ticket HH 2010


Eric Clapton & Steve Winwood 2010 in Hamburg!

Eric Clapton & Steve Winwood 2010 in Hamburg!

Eric Clapton & Steve Winwood 2010 in Hamburg!

Eric Clapton & Steve Winwood 2010 in Hamburg!