Spooky Tooth

Drei hervorragende Spooky Tooth Alben aus den Jahren 1970 - 1974: "Spooky Two", "The Mirror" und "The Last Puff".

Drei hervorragende Spooky Tooth Alben aus den Jahren 1970 – 1974: „Spooky Two“, „The Mirror“ und „The Last Puff“.

Nachdem ich im Jahr 1970 im Mai das „Joint Meeting“ Festival in der Düsseldorfer Eissporthalle und im September das Fehmarn „Love-and-Peacce-Festival“ miterleben durfte (mehr dazu unter Festivals), folgte am 19.11.1970 ein Auftritt der legendären Spooky Tooth in meiner Heimatstadt Osnabrück. Genauer gesagt, in der „Halle Gartlage„. Im Vorprogramm sollten die beiden deutschen Gruppen Frumpy und Crawinkel auftreten. Crawinkel spielte soviel ich weiß nicht, dafür überzeugte mich Frumpy auf der ganzen Linie.

Es gab damals viele Stimmen, die besagten, dass sich Frumpy mit ihrer bärenstarken Sängerin Inga Rumpf auf dieser Tour mindestens auf Augenhöhe mit Spooky Tooth bewegten. In Erinnerung geblieben ist mir vom Auftritt der Gruppe Spooky Tooth in erster Linie deren Gitarrist Luther Grosvenor, der in einem offenen Trenchcoat spielte und den Oberkörper mitsamt seiner Gitarre immer nach hinten legte. Der Oberkörper und der Kopf mit der „Matte“ wurden dabei gewissermaßen tiefergelegt. Das beeindruckte mich damals doch sehr.

So sah die Eintrittskarte damals aus. Es handelte sich angeblich um ein Jazz Konzert!

Spooky Tooth war eine britische Rockband, die in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren aktiv war. Sie waren bekannt für ihren kraftvollen, bluesgetränkten Hardrock-Sound, der sich durch intensive Orgel- und Gitarrenparts auszeichnete.

Geschichte & Mitglieder

Die Band wurde 1967 in England gegründet und entstand aus der Gruppe Art. Die klassische Besetzung bestand aus:

  • Mike Harrison (Gesang, Keyboards)
  • Gary Wright (Keyboards, Gesang) – später bekannt für Dream Weaver
  • Luther Grosvenor (Gitarre) – später als Ariel Bender bei Mott the Hoople
  • Greg Ridley (Bass) – wechselte später zu Humble Pie
  • Mike Kellie (Schlagzeug) – spielte später bei The Only Ones

Musik & Alben

Ihr bekanntestes Album ist Spooky Two (1969), das als Klassiker gilt. Songs wie Evil Woman und Better by You, Better Than Me wurden besonders bekannt (letzterer wurde später von Judas Priest gecovert).

Spooky Tooth veröffentlichte zwischen 1968 und 1974 mehrere Alben, die stilistisch zwischen Bluesrock, Hardrock und Progressive Rock schwankten. Hier ist eine Übersicht:


1. It’s All About (1968)

  • Debütalbum, noch stark im Psychedelic-Rock verwurzelt.
  • Enthält Coverversionen, darunter Bob Dylans Too Much of Nothing.
  • Hervorzuhebende Songs: Sunshine Help Me, It’s All About a Roundabout

2. Spooky Two (1969)

  • Das bekannteste Album und gilt als ihr Meisterwerk.
  • Markante Mischung aus Blues, Hardrock und psychedelischen Einflüssen.
  • Enthält den Song Better by You, Better Than Me, später von Judas Priest gecovert.
  • Hervorzuhebende Songs: Evil Woman, Hangman Hang My Shell on a Tree, Lost in My Dream

3. Ceremony (1969)

  • Experimentelle Zusammenarbeit mit dem französischen Avantgarde-Komponisten Pierre Henry.
  • Verbindet Rockmusik mit elektronischer Musik und Geräuschkunst.
  • Kommerziell und künstlerisch umstritten – sogar Bandmitglieder distanzierten sich später davon.
  • Hervorzuhebende Songs: Have Mercy, Hosanna

4. The Last Puff (1970)

  • Nach dem Weggang von Gary Wright wurde die Band mit Mitgliedern von Joe Cockers Grease Band neu besetzt.
  • Enthält ein starkes Cover von I Am the Walrus (The Beatles).
  • Hervorzuhebende Songs: I Am the Walrus, The Wrong Time, Son of Your Father

(1970–1972: Bandauflösung & Soloprojekte)

  • Gary Wright verließ die Band, um eine Solokarriere zu starten.
  • Greg Ridley wechselte zu Humble Pie.
  • Mike Kellie spielte bei The Only Ones.
  • Luther Grosvenor schloss sich später Mott the Hoople an (als Ariel Bender).

5. You Broke My Heart So I Busted Your Jaw (1973)

  • Comeback-Album mit einer neuen Besetzung um Mike Harrison & Gary Wright.
  • Mehr Hardrock-Elemente als frühere Alben.
  • Hervorzuhebende Songs: Cotton Growing Man, Wildfire, Holy Water

6. Witness (1973)

  • Mischung aus Hardrock und progressiven Elementen.
  • Weniger erfolgreich als der Vorgänger.
  • Hervorzuhebende Songs: Ocean of Power, Pyramids

7. The Mirror (1974)

  • Letztes Album vor der Auflösung – stark von Gary Wrights Songwriting geprägt.
  • Deutlich sanfterer Sound, teilweise mit Funk- und Soft-Rock-Einflüssen.
  • Hervorzuhebende Songs: The Mirror, Fantasy Satisfier

Meine Vinyalben von Spooky Tooth