Pink Floyd

Die ersten Songs, die ich von Pink Floyd gehört habe, waren wahrscheinlich die beiden 1967 erschienenen Singles „Arnold Lane“ und „See Emily Play“. Zwei pschychodelisch angehauchte Pop-Songs. Ich war damals 15 Jahre alt und im ersten Lehrjahr meiner Werkzeugmacher Lehre bei W. Karmann in Osnabrück. Der eigentliche Berührungspunkt mit der Musik von Pink Floyd erfolgte aber erst einige Jahre später durch das 1969 erschienene Doppelalbum Ummagumma. Ein zur damaliger Zeit sehr beliebtes Musik-Album im Zusammenhang mit Haschisch und LSD.

1972 war mein persönliches Pink-Floyd-Jahr, da ich die Band im Mai auf dem legendären Germersheim-Open-Air und im November in der Düsseldorfer Philipshalle live erleben durfte. Es gibt sie einfach, bestimmte Festivals oder Konzerte, die sich tief in dein Gedächtnis eingraben und Teil deiner Geschichte werden. Wenn du dabei warst, hast du Glück gehabt. Wenn nicht, hast du vielleicht für immer das Gefühl, etwas Großes verpasst zu haben. In diesem Fall hatte ich das Glück dabeigewesen zu sein.

2. British Rock Meeting 1972 Germersheim – Pink Floyd als Top Act

Festivalplakat, 1972 Germersheim

Festivalplakat, Germersheim

Links das original Festivalplakat vom 2. British Rock Meeting in Germersheim. Das Bild hat mir ein netter Leser dieses Blogs zur Verfügung gestellt. Danke. Auf Facebook gibt es eine eigene Facebook-Gruppe, die sich ausgiebig mit dem 2. British Rock Meeting 1972 auf der Insel Grün beschäftigt. Zwischen dem 20. und 22. Mai 1972 gab es laut Wikipedia geschätzte 50.000 bis 100.000 Besucher, die Hälfte von ihnen waren GIs aus dem Rhein-Main-Gebiet. Im Archiv des Nachrichtenmagazins Der Spiegel habe ich dazu folgenden, interessanten Beitrag aus dem Jahr 1973 entdeckt: Für die Katz.

Zu dieser Zeit wurden viele sogenannte Raubdrucke (Bootlegs) produziert, d.h. Livekonzerte wurden mit mobilen Tonbandgeräten (z.B. Uher Report) mitgeschnitten. So auch in Germersheim von Pink Floyd:

Pink Floyd, Germersheim 1972

Pink Floyd in Germersheim, Germany May 21 1972- One Of These Days


Pink Floyd – live in der Düsseldorfer Philipshalle 1972

Pink Floyd, 197", dUESSELDORF

Pink Floyd für 13,.DM

1972 war das Jahr mit meinem ersten großen Hallenkonzert: Pink Floyd, im November 1972 in der Philipshalle in Düsseldorf, für 13,- DM. Die Halle war brandneu, Baujahr 1971. Das habe ich gerade auf Wikipedia erfahren. Schon die Fahrt nach Düsseldorf war cool. Wir, das waren 3 junge Männer, fuhren dorthin mit einem Daimler 180D. Das war damals ein sehr angesagtes Freakauto. Ich war zu dieser Zeit 21 Jahre jung.

Auch aus heutiger Sicht heraus war der Sound und das Licht bei diesem Konzert phänomenal. In der Philips-Halle waren auch im Zuhörerbereich Boxen aufgestellt. Quadrofonie nannte man das damals.

Auf YouTube habe ich einen Livemitschnitt dieses Konzertes gefunden. Wahnsinn! Die Soundqualität ist natürlich begrenzt. Damals war es durchaus nicht unüblich, ein Uher-Report Tonbandgerät oder ähnliches in die Halle zu schmuggeln und Konzerte mitzuschneiden, um daraus dann ein Bootleg zu fertigen.

Auf dieser Seite habe ich ein paar Infos zum Auftritt am 09.12.1972 in Zürich gefunden. Also gleiche Tour, nur ein paar Wochen später.


Pink Floyd: Eine Mixtur aus Rockmusik und deren Verbindung mit visuellen und musikalischen Effekten

Pink Floyd wurden 1965 gegründet und gehörten zunächst zur britischen Bewegung des Psychedelic Rock. Unter der Leitung des ersten Sängers und Gitarristen Syd Barrett entwickelte Pink Floyd ihren Stil weiter. Syd Barretts Engagement für die Arbeit mit der Band und deren Auftritte wurde allerdings immer unzuverlässiger. Daher beschlossen die anderen Bandmitglieder Anfang 1968, den befreundeten David Gilmour als zusätzlichen Gitarristen und Sänger in die Band aufzunehmen, um trotz Barretts Unberechenbarkeit auftreten zu können. Syd Barretts fortschreitender Realitätsverlust führte schließlich zur Aufkündigung der Zusammenarbeit mit dem Rest der Band. Nachdem Barrett die Band verlassen musste, entwickelte die Gruppe einen eigenständigen Stil mit diversen Einflüssen aus Progressive Rock, Blues, Jazz sowie klassischer und Neuer Musik. Verbunden wurde die Musik schon sehr früh mit einer außergewöhnlichen Lightshow und später auch mit immer imposanteren Bühnenaufbauten und Effekten.

Die Konzeptalben The Dark Side of the Moon (1973) und The Wall (1979) zählen zu den meistverkauften Alben weltweit. Der Pink Floyd Bassist und Songwriter Roger Waters prägte die Band in dieser Zeit maßgeblich. Die Texte setzten sich oft kritisch mit sozialen und politischen Themen auseinander. Allerdings wuchsen auch die Spannungen zwischen Roger Waters und David Gilmore und führten 1985 zum Ausstieg von Roger Waters. Es begann eine neue Ära unter der Führung von David Gilmore die 1987 mit dem Album A Momentary Lapse of Reason ihren Anfang nahm.

Für meinen Geschmack ist das 1971 veröffentlichte Album Meddle mit den zigmal gehörten Titeln Echoes und One Of These Days eines der besten Alben der Band. Daneben gehören auch die ersten Alben mit Syd Barrett inzwischen zu meinen Referenzalben von Pink Floyd. Das war so etwas wie Avantgarde und hatte ein Alleinstellungsmerkmal.

Die Geschichte von Pink Floyd in Buchform und eine neue Band

Der Pink Floyd Schlagzeuger Nick Mason hat in dem 2004/2017 veröffentlichten Buch „Inside Out. A Personal History of Pink Floyd“ eine lesenswerte Biografie der Band geschrieben. Ein wenig langatmig aber durchaus informativ. Zudem gibt es seit 2018 ein sehr interessantes Bandprojekt des Pink Floyd Schlagzeugers mit dem Namen: Nick Mason’s Saucerful of Secrets. Wie der Name schon andeutet, werden in dieser Formation die Pink-Floyd-Frühwerke gespielt. Aber richtig gut!

Nick Mason: Inside Out – Meine Geschichte mit PINK FLOYD


Meine Vinylalben von Pink Floyd