Colosseum / John Hiseman

Colosseum: Eine Band, die ihrer Zeit musikalisch weit voraus war. Rechts im Bild Ihr wohl bekanntestes Album Valentyne Suite

Colosseum waren ihrer Zeit musikalisch weit voraus. Rechts im Bild Ihr wohl bekanntestes Album Valentyne Suite

Mehr oder weniger durch Zufall bin ich auf YouTube im Juni 2025 auf eine Rockpalast-Doku über Colosseum gestoßen (siehe weiter unten) und bekam fast einen Schreck, dass ich diese wichtige und innovative Band noch nicht zu meinen Musiker-Favoriten hinzugefügt habe. Was  nun aber passiert ist.

Der erste Song den ich von Colosseum gehört habe ist warscheinlich Walking in the Park. Der wurde 1969 im BEAT-CLUB gezeigt. Zudem hatte ich mir im gleichen Jahr einen Sampler „That’s Blues Rock“ gekauft und dieses Doppelalbum enthielt diesen Song vom Colosseum-Debütalbum „Those Who Are About to Die Salute You„. (das linke Album auf dem Bild oben). Dieser Song war mir aber irgendwie zu jazzig. Aufgefallen ist mir allerdings schon damals, daß die Musiker der Band schon spielen konnten.

Das Nachfolgealbum Valentyne Suite veränderte mein Bild von der Band zunehmend im positiven Sinn. Insbesonders das Titelstück war so etwas wie ein Kulttitel Anfang der 1970er Jahre. Das Cover fand ich ebenfalls sehr gelungen. Gekauft habe ich die LP allerdings erst wesentlich später. Der Name des Colosseum-Schlagzeugers John Hiseman wurde zudem häufig von Musikfreaks in einem Atemzug mit Ginger Baker genannt. Den hatte ich 1970 zwelmal mit seiner Band Airforce live gesehen und war von seinem Schlagzeugspiel sehr angetan. Es gab aber durchaus Stimmen, die behaupteten John Hisemann wäre technisch besser als Ginger Baker. Ich habe zu der Zeit selbst noch kein Schlagzeug gespielt (das kam erst 4 Jahre später), sondern mich mehr schlecht als recht an der Gitarre versucht. Ich konnte das nicht wirklich beurteilen und fand beide Drummer sehr gut. Das ist auch bis heute so geblieben.

John Hiseman habe ich das erste Mal im Dezember 1976 mit seiner Band Colosseum II im Osnabrücker Musik-Club HydePark live gesehen Mit Gary Moore an der Gitarre! Einen Monat später, im Januar 1977 dann noch einmal mit dem United Jazz + Rock Ensemble. Danach hatte ich „keine Fragen mehr“ hinsichtlich der musikalischen Qualität eines John Hiseman. Sein Stil ist einzigartig.

1970 kaufte ich mir dann meine erste LP von Colosseum. Ihr drittes Album Daughter of Time. Mit Chris Farlow als Sänger und dem neuen Gitarristen Clem Clempson. Leider habe ich das Album später aus Geldmangel wieder verkauft. Als remastertes CD-Album habe ich es aber jetzt erneut erworben.

Chris Farlowe (wahrscheinlich der beste weiße Bluessänger) habe ich das erste Mal im Dezember 1998 in der Osnabrücker Lagerhalle gesehen (siehe Einzelkonzerte 1980-1999). Clem Clempson zweimal als Mitglied von Humble Pie auf dem 2. British Rock Meeting 1972 in Germersheim und 1974 in Dortmund.

Das 4. und letzte Colosseum Album Colosseum Live habe ich mir 1972 häufig ausgeliehen. Hauptsächlich wegen des Songs Lost Angeles. Gekauft habe ich es mir aber erst vor Jahren als remastertes CD-Album.


Der nachfolgende Text ist das Ergebnis meiner Frage an ChatGPT: „Erzähle mir etwas über die Band Colosseum“

Die Band Colosseum ist eine britische Rockgruppe, die 1968 von dem Schlagzeuger Jon Hiseman gegründet wurde. Colosseum zählt zu den frühen Vertretern des Progressive Rock und ist besonders bekannt für ihre Verschmelzung von Jazz, Blues, Rock und klassischer Musik – ein damals sehr innovativer Stil, der später auch als Jazzrock oder Fusion bezeichnet wurde.

Kurze Geschichte:

  • Gründung (1968): Jon Hiseman, zuvor bei The Graham Bond Organisation und John Mayall’s Bluesbreakers, gründete Colosseum gemeinsam mit dem Saxofonisten Dick Heckstall-Smith, dem Bassisten Tony Reeves, dem Gitarristen James Litherland, Keyboarder Dave Greenslade und Sänger Chris Farlowe (später).
  • Debütalbum: Those Who Are About to Die Salute You (1969) – ein kraftvolles und technisch versiertes Album, das sofort für Aufsehen sorgte.
  • Weitere Alben:
    • Valentyne Suite (1969): Besonders berühmt für das gleichnamige, mehrteilige Titelstück – eine epische Mischung aus Rock und Klassik.
    • Daughter of Time (1970)
    • Colosseum Live (1971): Ein gefeiertes Live-Album, bevor sich die Band 1971 auflöste.
  • Auflösung und Reunions: Die Band löste sich 1971 auf, wurde aber mehrfach wiedervereinigt – unter anderem 1994, was zur Veröffentlichung des Albums Colosseum LiveS – The Reunion Concerts führte. Die letzte große Reunion fand in den 2010ern statt.
  • Tod von Jon Hiseman: Der Gründer starb 2018, was das Kapitel Colosseum fast beendet hätte – aber die Band trat auch danach noch gelegentlich auf.

Stil und Einfluss:

Colosseum war stilistisch ihrer Zeit weit voraus. Sie kombinierten komplexe Rhythmen, improvisierte Soli und anspruchsvolle Kompositionen. Sie beeinflussten später viele Bands im Jazzrock- und Progressive-Rock-Bereich wie Soft Machine, Mahavishnu Orchestra oder auch King Crimson in ihrer frühen Phase.

Möchtest du mehr über ein bestimmtes Album, Mitglied oder ihre Reunion-Konzerte erfahren? Ich kann dir auch ein paar musikalische Highlights, Bandmitglieder im Detail oder empfehlenswerte Liveauftritte nennen.


Hier sind einige musikalische Highlights von Colosseum, die besonders herausstechen und ihren innovativen Jazzrock-Stil zeigen:

Die „Valentyne Suite“ ist das Herzstück von Colosseums gleichnamigem Album von 1969 und gilt als ein früher Meilenstein des Progressive Rock – ein Stück, das Jazz, Rock, Klassik und Psychedelia in einem dreiteiligen Epos verbindet. Hier ist eine detaillierte Analyse der Suite:


Grundstruktur

Die Suite besteht aus drei Sätzen:

  1. January’s Search
  2. February’s Valentyne
  3. The Grass Is Always Greener

Die Gesamtspielzeit liegt bei etwa 17 Minuten. Die Komposition stammt in erster Linie von Dave Greenslade, dem Keyboarder der Band.


Teil 1: „January’s Search“

  • Stil: Jazz-inspirierter Rock mit barocken Elementen.
  • Instrumentierung: Vor allem Orgel, Piano und Flöte (teils Mellotron-artig), dazu ein ungerades Schlagzeugmuster von Jon Hiseman.
  • Charakter: Einführender Satz – geheimnisvoll, langsam wachsend. Die Tonalität ist modal, was einen klassischen, fast „mittelalterlichen“ Klang erzeugt.

Analyse:

  • Das Stück beginnt mit einem langsamen Orgelthema.
  • Schlagzeug und Bass steigen synkopisch ein.
  • Die Melodie wirkt suchend – passend zum Titel („Search“).
  • Mehrfache Taktartwechsel (z. B. 5/4, 6/8) sorgen für eine jazzige Unruhe.

Teil 2: „February’s Valentyne“

  • Stil: Klassisch inspirierte Rockmusik, getragen von einem majestätischen Orgelthema.
  • Charakter: Der emotionale Mittelpunkt der Suite – romantisch, dramatisch, mit klarem Thema.

Analyse:

  • Greenslade präsentiert ein wiederkehrendes Thema, das wie ein klassisches Rondothema behandelt wird.
  • Die Gitarre von James Litherland webt bluesige Linien ein, während das Schlagzeug dynamisch bleibt.
  • Die Musik moduliert mehrfach, bleibt aber harmonisch nachvollziehbar.

Besonderheit: Hier spürt man die Einflüsse von Komponisten wie Bach oder Prokofjew, aber im Rahmen einer Rockband.


Teil 3: „The Grass Is Always Greener“

  • Stil: Jazzrock – lebendig, improvisatorisch.
  • Charakter: Der energiegeladene Abschluss der Suite – schneller, offener, rockiger.

Analyse:

  • Dick Heckstall-Smith glänzt hier mit improvisierten Saxofonläufen.
  • Die Rhythmusgruppe geht in einen Shuffle-ähnlichen Groove über.
  • Das Hauptthema ist einfacher, fast funky – ein bewusster Kontrast zum klassischen Mittelteil.
  • In der Live-Version wird dieser Teil oft stark ausgedehnt.

Dramaturgisch: Ein grandioser Höhepunkt, der die Suite in eine spontane, fast ekstatische Energie entlässt – und gleichzeitig das „Konzertfeeling“ andeutet.


Musikalische Bedeutung & Einfluss

  • Innovation: Frühe Verwendung einer „Suite“-Form in einem Rockkontext – Vorbild für spätere Bands wie Emerson, Lake & Palmer, Genesis oder Yes.
  • Klangfarben: Besonders der Kontrast zwischen barocken Tasteninstrumenten und jazzigen Bläsern ist typisch für Colosseum.
  • Live-Adaptionen: Später in Konzerten oft stark erweitert – mit längeren Improvisationen und Soli.

Fazit

Die „Valentyne Suite“ ist ein Beispiel für genreübergreifendes Komponieren: Sie verbindet Komplexität und Emotion, Struktur und Freiheit – und ist ein Vorreiter des Progressive Rock, lange bevor dieser Begriff populär wurde.




Meine Vinyl Alben von Colosseum


Meine CD Alben von Colosseum