Inga Rumpf ist die Künstlerin, die ich seit 1970 mit Abstand am häufigsten gesehen bzw. gehört habe. Es gibt nicht einen Auftritt dieser Ausnahmesängerin, egal mit welcher Formation auch immer, der nicht überdurchschnittlich war.
1970 – Frumpy im Vorprogramm von Spooky Tooth. Halle Gartlage in Osnabrück
Nachdem ich im Jahr 1970 im Mai das „Joint Meeting“ Festival in der Düsseldorfer Eissporthalle und im September das Fehmarn „Love-and-Peacce-Festival“ miterleben durfte (mehr dazu unter Festivals), folgte am 19.11.1970 ein Auftritt der legendären Spooky Tooth in meiner Heimatstadt Osnabrück. Genauer gesagt, in der „Halle Gartlage“. Im Vorprogramm sollten die beiden deutschen Gruppen Frumpy und Crawinkel auftreten. Crawinkel spielte soviel ich weiß nicht, dafür überzeugte mich Frumpy auf der ganzen Linie.
Es gab damals viele Stimmen, die besagten, dass sich Frumpy mit ihrer bärenstarken Sängerin Inga Rumpf auf dieser Tour mindestens auf Augenhöhe mit Spooky Tooth bewegten. So sah die Eintrittskarte damals aus. Es handelte sich angeblich um ein Jazz Konzert!
Hier ist ein Link zu einigen beeindruckenden Bildern von Frumpy aus dem Jahr 1971. Diese Bilder sind von Heinrich Klaffs, der mir freundlicherweise auch das Bild oben von Inga Rumpf zur Verfügung gestellt hat.
Der folgende Link führt zu einem Beitrag aus „der Zeit“ über die Ernst-Merck-Halle in Hamburg mit einer grandiosen Aufnahme der Band Frumpy aus dem Jahr 1970.
Für mich war Frumpy, bis zur Auflösung 1972, die mit Abstand beste deutsche Rockgruppe der damaligen Zeit. Die Nachfolgeband Atlantis habe ich natürlich auch etliche Male gesehen: Live war Inga Rumpf mit ihren jeweiligen Bands immer am besten, wovon auch das grandiose Live-Album Atlantis Live von 1975 zeugt. Das wurde damals in der Hamburger Fabrik aufgenommen. Einer der Klassiker auf diesem Album ist der Titel Friends.
Inga Rumpf 1980 – in der Fabrik in Hamburg
Wir schreiben das Jahr 1980 und der Ort des Geschehens ist die Fabrik in Hamburg-Altona.
Im Rahmen eines Seminars befand ich mich mit einer Gruppe „junger Menschen“ für eine Woche im Elsa Brandstöm Haus in Hamburg-Blankenese. In der Fabrik spielte an zwei Abenden Inga Rumpf mit Band. Der damalige Gitarrist hieß Karl Allaut. Trotz intensivster Recherche finde ich keine Daten/Fakten oder Hinweise auf dieses für mich denkwürdige Konzert. Im Januar 2018 habe ich in der Kulturwerkstadt Melle-Buer nach einem Lake Konzert mit Mickie Stickdorn, dem damaligen Drummer von Inga Rumpf, über das Konzert in der Fabrik gesprochen. Er konnte sich noch gut an das Ereignis erinnern, auch daran, dass der Background Chor von Hermann Brood als Support mit dabei war. Ich glaube noch, dass damals jemand sagte, es würde einen Live-Mitschnitt des Konzerts geben.
Genug der Einleitung: Es waren zwei phantastische Konzerte. Zwei, weil ich nach dem ersten Konzert so begeistert war, dass es mich am nächsten Abend wieder in der Fabrik zog, um mir das musikalische Event ein zweites Mal zu gönnen. Stücke wie Hot Summer Night, Breakdown (Tom Petty Cover) oder Love Potion No 9 trafen genau meinen Geschmack und irgendwie passte bei beiden Auftritten für mich alles zusammen. Man wünscht sich in so einem Augenblick, die Band möge ewig weiterspielen, weil man echte Glücksgefühle empfindet. Vielleicht liegt es auch an der besonderen Atmosphäre in der Fabrik, in der wahrscheinlich jedes Konzert von Inga Rumpf zu einem Heimspiel wird.
Inga Rumpf 2016 – in der Fabik in Hamburg zum 70. Geburtstag
Geburtstagskonzert am 20.08.2016. Inga Rumpf in der Hamburger Fabrik. Je oller, je doller. Die Stimme ist älter geworden, na klar, aber wie ein guter Wein, „gereift“.
Atlantis: Mainline Florida mit Alex Conti
Podcast: Urban Pop – Musiktalk mit Peter Urban auf NDR.de
Inga Rumpf – unverwechselbare Stimme aus Hamburg