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Der Klassiker unter den Plattenspielern: Lenco L75

Mein Lenco L75 wird bald 53

Dieser Musik-Blog ist einerseits der Versuch, meine Erinnerungen und Eindrücke über erlebte deutsche Rock-Festivals der frühen 1970er Jahre und viele Einzelkonzerte ab dieser Zeit wiederzugeben. Andererseits möchte ich meinen Musikgeschmack und meine Sammelleidenschaft für Vinyl und später für CDs einfließen lassen. Die Rückkehr der guten alten Langspielplatte freut mich auch deshalb, weil ich meine mittelgroße Vinyl-Sammlung im CD-Hype der 1980er Jahre nicht verkauft habe. Ein Vinyl Plattencover in den Händen zu halten, den Inhalt auszupacken und auf den Plattenteller zu legen, vermittelt wahrscheinlich nicht nur mir ein anderes Gefühl, als eine CD in den CD-Player zu stecken! Vielleicht auch deshalb, weil viele meiner Langspielplatten aus den 1960er & 1970er Jahren untrennbar mit meiner eigenen Jugend verbunden sind.

Nicht nur Rockstars werden älter: Fans ebenso! Im Jahr 1968 habe ich als 16Jähriger Werkzeugmacher Lehrling – bei Karmann in Osnabrück – ganz sicher nicht daran gedacht, dass auch über 55 Jahre später noch immer Melodie & Rhythmus mein Leben prägen würden. Meine Vinyl-Sammelleidenschaft erlebt gerade ihren zweiten und dritten Frühling: CDs kaufe ich aber auch noch. Zunehmend gebrauchte. Es sind halt unterschiedliche Tonträger. Musik-Streaming ist natürlich auch vertreten, wenn es nur ums Hören geht. Zudem gibt es auf YouTube so viele interessante Musik-Videos, dass einem fast schwindelig wird.

Mein Interesse für Rockmusik und das Sammeln von Schallplatten wurde wahrscheinlich zwischen 1964 und 1965 auf dem „Jahrmarkt“ und auf dem „Ziegenbrink-Schützenfest“ in Osnabrück geweckt. Die Gelegenheit auf „der Raupe“ angesagte Rock´n´Roll – und Beatmusik zu hören und aus der deutschen Schlagerwelt der frühen sechziger Jahre zu entkommen, war jedenfalls groß und mit sehr viel Vorfreude auf alle kommenden Jahrmärkte verbunden.

Diskotheken, Jugendzentren oder ähnliches gab es damals meines Wissens für Kids noch nicht: schon gar nicht für pubertierende, kleine Jungs wie mich.

Die Rolling Stones während der Arbeit: 1982 in Köln.

Die Rolling Stones während der Arbeit: 1982 in Köln.

Die Hits der Rolling Stones, der Beatles, der Who, der Kinks oder der Small Faces waren gewissermaßen meine ROOTS, d. h., meine ersten Zugänge zu Stilrichtungen wie Beat, Rock, Soul, Blues, Jazz usw., um an dieser Stelle nur einige Bands und Musikformen zu nennen. Klassik und Oper verkörperten für mich zu dieser Zeit so etwas wie die Zwangs-Musik-Kultur beim sonntäglichen familiären Mittagessen. Man ließ es halt über sich ergehen. Hoffnung auf das „größer und älter werden“ war jedenfalls von jetzt an angesagt.

Dieser Artikel aus der Neuen Osnabrücker Zeitung, anlässlich des 50 jährigen Jubiläums der ersten Deutschlandtournee der Rolling Stones „11. September 1965: Das erste Rolling-Stones-Konzert in Deutschlands„, beschreibt die damalige Situation vieler jugendlicher Beat-Fans treffend.

Ian Gillan Band, Osnabrück, Halle Gartlage 1982

Deep Purple: Roger Glover, Ian Gillan, Ian Paice, Don Airey & Simon McBride, Stadtparkbühne Hamburg 23.06..2022

Deep Purple: Roger Glover, Ian Gillan, Ian Paice, Don Airey & Simon McBride, Stadtparkbühne Hamburg 23.06..2022

Tedeschi Trucks Band, Hamburg, 26.10.2022

Tedeschi Trucks Band, Hamburg, 26.10.2022

The Bluesanovas

Geheimtipp aus Münster: The Bluesanovas auf der Maiwoche 2023 in Osnabück

Winery Dogs

The Winery Dogs im November 2023 im Rosenhof-MusikClub in Osnabrück: Hard Rock der Extraklasse!


Hobbymusiker

Udo Steinkamp

Osnabrück 1988

1966 schenkte mir meine Stiefmutter eine akustische Gitarre, auf der ich dann versuchte – wie viele meiner damaligen Altersgenossen auch – musikalisch weiterzukommen als „House of the rising sun“ von den Animals. Anfang der siebziger Jahre kaufte ich mir meine erste E-Gitarre auf der ich, mehr schlecht als recht, meistens nur so „just for fun“ herumklimperte. Das war nicht wirklich gut.

1972 habe ich dann mehr zufällig angefangen Schlagzeug zu spielen. Später auch in einigen Osnabrücker und Bissendorfer Coverbands. Die Gitarre spielte lange Zeit nur noch „die zweite Geige“ bei mir.

Erst in den letzten Jahren habe ich dann wieder häufiger in die Saiten gegriffen. Den guten Gitarren Tutorials von YouTube sei Dank. Die späte Einsicht: Ohne Üben geht es leider nicht!

Den nachfolgende Titel habe ich in meinem Musik-Keller alleine eingespielt. Home Recording eröffnet einem viele neue Möglichkeiten. Das wollte ich schon immer einmal versuchen. Ist natürlich verbesserungswürdig.


Mein Bezug zu Schallplatten und CDs

März 2023: Red Vinyl friedlich vereint mit Compact-Discs

Zwischen 1976 und 1981 habe ich – aus Neugierde und aus meiner Musikbegeisterung heraus – etwa 5 Jahre lang in Osnabrück als Schallplattenverkäufer gearbeitet. Zuerst bei JPC-Schallplatten, später bei „Radio- Deutsch“. Im Nachhinein war das eine enorm wichtige Zeit, in der ich Repertoirekenntnisse sammeln konnte. Bei „Radio-Deutsch“ auch rudimentäre Klassik-Kenntnisse. So ganz nebenbei wurde meine eigene Vinylsammlung kontinuierlich größer. Die CD-Sammlung kam erst später dazu. Inzwischen kaufe ich wieder Vinyl. Gerne auch gebrauchte „Schätze“.

Die Schallplattentheke bei RadioDeutsch in Osnabrück

Die Schallplattentheke bei RadioDeutsch in Osnabrück. Im Nachhinein war die Zeit bei RadioDeutsch in Osnabrück meine schönste Zeit als Schallplattenverkäufer!


Can-Cover, 1972

Deutsche Rockmusik & Krautrock: Mal mehr mal weniger beschäftigt mich das Thema Krautrock  bzw. der Stellenwert einiger deutscher Rockgruppen ab Mitte der 1960er Jahre.
Seit meinem, unserem Familien-New York-Besuch, Ostern 2017 und dem persönlichen AHA-Erlebnis im angesagten Stadtbezirk Brooklyn-Greenpoint, wo in einem großen Plattenladen das Stück Halleluwah vom Album Tag Mago der deutschen Avantgarde Band CAN als Hintergrundmusik lief, mache ich mir so meine Gedanken zum internationalen Stellenwert einiger deutscher Bands aus der oben genannten Zeit in der Gegenwart.

Amon Düül 2: Eine deutsche Avantgarde Band an der sich „die Geister bis heute scheiden“!

Vielleicht war da im Nachhinein viel mehr musikalische Kreativität im Spiel, als viele Musikfreaks in der damaligen Zeit gedacht haben: Krautrock klang zumeist anders als der progressivste Mix angesagter britischer und angloamerikanischer Bands und wurde zuweilen auch nicht wirklich ernst genommen.

Inga Rumpf, Helmut Krumminga, Hamburg, Fabrik 2016

Inga Rumpf, H. Krumminga, Fabrik, Hamburg 2016

Rückblickend finde ich das musikalische Schaffen und Wirken vieler Bands, ab der zweiten Hälfte der 1960er Jahre bis etwa Mitte der 1970er Jahre, immer spannender. Auch und gerade wegen der enormen Kreativität und Schaffenskraft, die diese Dekade bis heute auszeichnet. Das betrifft natürlich auch deutsche Rockbands wie Frumpy, Atlantis, Nektar (war eigentlich keine deutsche Gruppe) Can, Amon Düül II, Guru Guru, Birth Control, Kraan, KarthagoEpitaph usw..

Nicht zu vergessen ist der internationale Einfluss der anfänglich avantgardistisch wirkenden elektronischen Krautrocker. Ich denke an Gruppen wie Kraftwerk, Neu, Tangerine Dream, Ash Ra Tempel oder auch Michael Rother, um an dieser Stelle nur einige zu nennen.


Stan Webb und Miller Anderson, Hyde Park Osnabrück ca. 1982

Bluesrock: Ab Ende der sechziger Jahre war Blues-Rock bei mir ziemlich angesagt. Daran hat sich bis zum heutigen Tag auch nicht viel geändert. Basierend auf dem sogenannten Britisch-Blues, waren John Mayall, Eric Clapton, Jeff Beck, Fleetwood Mac und Ten Years After damals die ersten Stars dieser Symbiose aus den 12 Takten des Blues, einer groovigen Rhythmusgruppe und einer dominanten Solo Gitarre nebst Gesang. Jimi Hendrix startete seine Karriere ebenfalls in London und die Zeit der Gitarren-Heroes nahm ihren Lauf.

Das Internet liefert heute dazu Informationen und You-Tube-Videos, von denen man in der früheren Analogzeit nur träumen konnte. Die Musiksendung „Beat Club“ oder der spätere Rockpalast waren in meiner „TEENIE, TWEN-und JUNG_Erwachsenen_Zeit“ die einzige Möglichkeit, nationale und internationale, Bands auf die damals noch analogen Röhren-Monitore – sprich Fernsehgeräte – zu bekommen. Bis zur Erfindung des VideoRecorders konnte das damals allerdings nur einmal angesehen werden.

Kenny Wayne Shepherd in der Hamburger Fabrik am 08.05.2023

Kenny Wayne Shepherd in der Hamburger Fabrik am 08.05.2023


Santana auf Vinyl: Gott sei Dank habe ich meine Schallplatten behalten!

Amerikanische Rockmusik und die Soul-Ära ab 1965: Die sich vor allem in San Francisco ab Mitte der 1960er Jahre entwickelnde Hippiekultur brachte wiederum ganz eigene musikalische Stilrichtungen zum Vorschein.  Westcoast-RockPsychedelic Rock oder auch Latin Rock zeichneten sich auch durch neuartige, experimentelle Sounds aus, die es in dieser Art vorher nicht gab. Dafür stehen Gruppennamen wie Jefferson Airplane, Quicksilver Messenger ServiceDoors oder Santana. Und natürlich eine meiner absoluten Lieblingsbands: die Doobie Brothers!

Mit der ebenfalls ab der Mitte der 1960er Jahre sehr populären Soul Musik verbinde ich natürlich Namen wie Artetha Franklin, Otis Redding, Wilson Picket oder Sly and the Family Stone. James Brown und Ray Charles müssen an dieser Stelle ebenfalls erwähnt werden.

Thats Soul

Thats Soul Sampler von 1967

Diskotheken: In Osnabrück gab es in der 2. Hälfte der 1960er Jahre u. a. eine ziemlich angesagte Diskothek mit dem schönen Namen Drehorgel. Ab Ende 1968, damals war ich sechzehn und im 2. Jahr meiner Werkzeugmacher Lehre bei Karmann, traf man sich dort häufig mit Freunden und lauschte der guten Soulmusik, die dort gespielt wurde. Da wurde auch noch eng getanzt. Ich sage nur: when a man loves a woman oder je t’aime.  Der DJ saß in einem ausgehöhlten Klavierrahmen. Um 10 Uhr war der Spaß für uns allerdings zu Ende, da wir noch keine „achtzehn“ waren. Im Nachhinein war das eine relativ unbeschwerte und von Aufbruchstimmung geprägte Zeit. Ich möchte sie nicht missen.


Bilder sagen ja bekanntermaßen mehr als tausend Worte. Deshalb gibt es auch immer wieder etwas zu sehen und zu hören. Hier ist ein Link zu meinem Flickr-Album Musik.

Roger Chapman, Osnabrück 1984

Johnny Van Zant, Lynyrd Skynyrd, Festhalle Frankfurt, 19.06.2019

Deep Purple, Stadtpark Freilichtbühne - 23.06.2022: Ian Paice & Ausnahmegitarrist Simon McBride der als "Ersatz" für Steve Morse auf der Tour 2022 die Gitarre bediente.

Deep Purple, Stadtpark Freilichtbühne – 23.06.2022 in Hamburg: Ian Paice & Ausnahmegitarrist Simon McBride der als „Ersatz“ für Steve Morse auf der Tour 2022 die Gitarre bearbeitete. Inzwischen ist er festes Mitglied bei Deep Purple.


Vinyl

Vinyl-Sammler-Glück

Sammelleidenschaft: Ich habe es endlich geschafft, eine z.Zt. noch unvollständige Liste meiner Vinyl-Sammlung zu erfassen. Das ist gewissermaßen meine Antwort auf die 500 besten Alben aller Zeiten der Zeitschrift „Rolling Stone“ aus dem Jahre 2003.

Hier ist meine Antwort. Meine Langspielplatten für die einsame Insel!

 


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Atlantis


Die für mich beste deutsche Rock-Band der frühen 1970er Jahre mit der großartigen deutschen Rocksängerin – Inga Rumpf – Hier hat jemand die komplette erste LP der Band aus dem Jahr 1972 auf YouTube gestellt. Der Schlagzeuger auf der ersten LP hieß übrigens Curt Cress.


Die inzwischen legendäre „Atlantis Live“ aus der Hamburger Fabrik von 1975 findet man auch ebenfalls auf YouTube! Der phantastische Gitarrist auf dieser Aufnahme ist Alex Conti, der später mit Lake durchaus erfolgreich war.


Das nachfolgende Video der Band zeigt m.E. sehr deutlich den tollen Groove dieser deutschen Ausnahmeband. Am Schlagzeug sitzt der Curt Cress Nachfolger Ringo Funk!

Atlantis • Days of Giving (1973)


Reunion Konzert 1983 in der Hamburger Fabrik

Atlantis (Inga Rumpf) – Get Up (live, 1983)

Atlantis (Inga Rumpf) – Let’s Get On The Road Again (live, 1983)

Atlantis (Inga Rumpf) – Friends (live)

Inga Rumpf – 70 Jahre jung

IngaRumpf_Fabrik2016Am 2. August 2016 ist die mit Abstand beste deutsche Rocksängerin der letzten 45 Jahre,  Inga Rumpf, 70 Jahre jung geworden. Hätte mir jemand im Jahr 1970 erzählt, dass ich die Frumpy-Sängerin Inga Rumpf im Jahr 2016 in der Hamburger Fabrik sehen und hören würde, hätte ich wahrscheinlich gesagt: „Alter, du hast zuviel geraucht“. Hier ist ein kurzes Interview mit Inga Rumpf aus der Hamburger Morgenpost vom 20.08.2016.

Geraucht wird schon lange nicht mehr – es gibt ja Krombacher, Dornfelder und mehr? – aber meine persönliche Wertschätzung für Inga Rumpf ist nach wie vor ungebrochen. Ich würde mich als Fan bezeichnen. Frau Rumpf ist einfach sehr gut!

Am 20. August 2016 gab Inga Rumpf eins von 2 Konzerten anlässlich ihres 70. Geburtstages in der Hamburger Fabrik. Ich war dabei – und es war ein tolles Konzert. Selten habe ich Inga Rumpf so gelöst und locker erlebt.

Inga Rumpf

Inga Rumpf & Friends & special guests in ihrem Wohnzimmer „Fabrik“, Hamburg Altona, 20.08.2016.

Inga Rumpf

Inga Rumpf & Friends & special guests in ihrem Wohnzimmer „Fabrik“, Hamburg Altona, 20.08.2016.

Inga Rumpf

Inga Rumpf & Friends & special guests in ihrem Wohnzimmer „Fabrik“, Hamburg Altona, 20.08.2016.

Inga Rumpf

Inga Rumpf & Friends & special guests in ihrem Wohnzimmer „Fabrik“, Hamburg Altona, 20.08.2016.

Die Stimme ist älter geworden, na klar, aber, wie ein guter Wein, „gereift“. 1980 habe ich Inga Rumpf zusammen mit Karl Allaut schon einmal in der Hamburger Fabrik an 2 Abenden gesehen. Das waren für mich die 2 besten Rock Events überhaupt – Hamburger Rockszene pur. Songs wie „Hot Summer Night“ und Tom Petty´s „Breakdown“ Cover werde ich nie vergessen. Das hat selbst Humble Pie bzw. Steve Marriott getoppt. Und das will etwas heißen.

Sehenswert!

Der NDR berichtet: Hamburg Journal Inga Rumpf Hamburgs Rockqueen wird 70

Also, Frau Rumpf, auf die nächsten 10 Jahre. Da geht noch etwas.